Wie Ihr sicher wisst, bin ich gern in den Bergen unterwegs. Nur fehlte bisher dazu ein Artikel und die dazugehörigen Bilder. Freut Euch nun auf meine Erlebnisse und Berg- bzw. Alpenimpressionen aus einem kürzlichen Ausflug in die Kitzbüheler Alpen.

Als Ausflugsziel sowie auch für schöne Fotos eigenet sich u.a. die von mir und einigen Freunden besuchte Sonnleitnerhütte, eine von vielen DAV Selbstversorgerhütten.  Von hier aus könnt Ihr Tagsüber, vor allem aber auch Nachts, durch einen einfachen Aufstieg auf den 1770m hohen Gaisberg sehr schöne Fotos und Alpenimpressionen sowie Panoramen erstellen.

Alpenimpressionen Teil 1

Nachdem es bei unserem Aufstieg bzw. bei meiner Auffahrt mit dem MTB aus dem Tal bei über 1500m sehr verschneit war, konnten wir erfreulicherweise wie geplant in der zweiten Nacht um drei Uhr in der Früh auf den Gaisberg wandern (etwa 30-45min Aufsteig auf 1770m), um die morgendliche blaue Stunde und den Sonnenaufgang zu erleben.  Leider hatten wir Vollmod  – wir nutzten nicht einmal Taschenlampen für den Aufstieg – ansonsten ist hier die Lichtverschmutzung vermutlich sehr gering und es lassen sich ideale Sternfotos und Milchstraßebilder machen. So blieb mir „nur“ die Nacht, die blaue Stunde und natürlich der Sonnenaufgang. Die umliegenden Berge bieten hierfür eine sehr schöne Kulisse und klasse Motive. Das Farbenspiel durch die aufgehende Sonne kommt noch dazu.

  • Bergpanorama bei Nacht (57sek - f/8 - ISO100 - 12mm)
  • Bergpanorama zur blauen Stunde (2,5sek - f/10 - ISO100 - 39mm)
  • Bergpanorama zur blauen Stunde (0,5sek - f/10 - ISO100 - 16mm)
  • Sonnenaufgang (1/5sek - f/10 - ISO100 - 70mm)
    Die bereits aufgegangene Sonne bescheint die morgendlichen Gipfel
  • Sonnenaufgang

Ich kann nur jedem empfehlen, einen Sonnenaufgang in den Bergen zu genießen – ein unbeschreiblicher Eindruck. Im Mai ist es morgens noch etwas kalt. Selbst unsere mitgenommenen Decken waren teilweise zu wenig. Mit Beginn der Dämmerung und ab Sonnenaufgang ist es aber ein tolles Gefühl. Die Temperaturen steigen schnell an und die auf das Gesicht scheinende Sonne fühlt sich wohlwollend an.

Zudem hatten wir sehr viel Glück und die Sonne ging genau zwischen zwei nahe angrenzenden Berggipfeln auf, sah schon super aus.

Alpenimpressionen Teil 2

Bei mir stand für den anbrechenden Tag eine Mountainbiketour auf dem Plan. So ging es für mich direkt nach dem Abstieg zur Hütte und einem stärkenden Frühstück auf das MTB zu einer sehr schönen Tour. Mein höchster Punkt, die Bergstation der Choralmbahn mit dem Panoramarestaurant Choralpe, bietet eine traumhafte Aussicht auf die Kitzbüheler Alpen und das Kaisergebierge.

  • Bergpanorama (1/160sek - f/8 - ISO100 - 44mm)
    Bergpanorama aufgenommen vor unserer Hütte
  • Hüttenansicht
    Hüttenansicht - links im Hintergrund die Kobinger Hütte und im Vordergrund die angrenzenden Almen
  • Bergpanorama (1/200sek - f/8 - ISO100 - 12mm)
    Bergpanorama mit Blick auf den Gaisberg
  • MTB Tour Panoramaaufnahme
    MTB Tour Panoramaaufnahme von der Aussichtsterrasse Choralpe
  • Bergstation Choralpe
    Gestarteter Gleitschirmflieger an der Bergstation Choralpe
  • Kaisergebierge mit Gleitschirmflieger
  • Sonnleitnerhütte - Blick nach Osten
  • Sonnleitnerhütte - kleine Kapelle
  • Ahnengallerie
  • kleine Kapelle

Hier könnte Ihr ideale Bergpanoramen erstellen. Als ich unterwegs war, gab es außerdem eine super Thermik. Es ließen sich Gleitschirmfliegern beim Starten beobachten, die im Vordergrund der Bilder ein schöne Abwechselung boten.

Nahe unserer Hütte stand zudem eine kleine hübsche Kapelle. Die Bilder von innen sind alles andere als perfekt und ich muß hierfür das nächste Mal mehr Sorgsamkeit walten lassen, möchte Euch jedoch die Eindrücke trotzdem zeigen.

[BlaueStunde lat=47.422513 lon=10.983582]

Einstellungen

Die Bilder Nachts und während der Blauen Stunde sind natürlich mit einem Stativ gemacht worden.  ISO 100 und Blende 8-10 waren die ersten Grundeinstellungen. An die Belichtungszeit habe ich mich herangetastet. Vor allem direkt um vier Uhr war es noch so dunkel, dass ich im Bulb-Modus arbeiten mußte, um bei ISO 100 zu bleiben. Über das Histogramm konnte nach der Aufnahme die Belichtungszeit in +/- 15 Sekunden-Schritten die Belichtungszeit angepasst werden.  Die genauen Angaben könnt Ihr den Bildern in der Beschreibung entnehmen.

Ab einer Zeit von 30 Sekunden und weniger stellte ich auf Blendenvorwahl um, da sich die Lichtverhältnisse schnell änderten und es doch recht flott heller wurde. Ergänzend habe ich dann mit einer Belichtungsreihe +/-  1EV gearbeitet, um die richtige Belichtung später zu wählen. So blieb genügend Zeit, die Umgebung auch live zu bewundern.

Die Bilder tagsüber während der MTB-Tour sind mit normaler Blendevorwahl erstellt worden. ISO100, Blende 8-10. Diese Bilder sind sicher auch in ähnlicher Qualität mit einer Kompaktkamera oder sogar mit einem guten Smartphone möglich. Die Lichterverhältnisse für die Panoramen waren ideal.

Wichtig ist es jedoch für Panoramabilder in jedem Bild die gleiche Belichtung zu haben. Hier habe ich den Durchschnitt lt. Belichtungsmessung der Kamera genommen. D.h. bei meinem Startbild habe ich über den manuellen Modus bei ISO100 und Blende 8 die Belichtung so eingestellt, dass +/- 0EV angezeigt wurde. Üben den gesamten Bereich der fotografiert werden sollte habe ich diese Werte kontrolliert und ggf. noch mit +/- 1/3EV korrigiert und dann alle notwendigen Bilder erstellt. So treten in dem durch Lightroom erzeugten Panoramabild keine Helligkeitsunterschiede auf.

Die Sonnleitnerhütte / Erreichbarkeit

Hüttenansicht

Kobingerhütte, Sonnleitnerhütte und angrenzende Almen

Die Sonnleitnerhütte liegt herrlich gelegen in der Nähe von Kirchberg in Tirol und ist vom Parkplatz des Liftes „Ki-West“ in etwa zwei bis zweieinhalb Stunden sehr gut zu Fuß zu erreichen. Ideal ist diese Unterkunft auch, da direkt nebenan die Kobingerhütte zu finden ist. Hier könnt Ihr ggf. zum Essen einkehren bzw. das ein oder andere Getränk kaufen – oder gleich dort ein Zimmer buchen.

MTB und Anhänger

MTB und Anhänger

Wir wollten uns jedoch gänzlich selbst verpflegen und so bin ich ausgestattet mit Mountainbike, Fahrradanhänger und Wanderschuhen losgefahren und hatte ein ambitioniertes Ziel – im Anhänger hatte ich den Großteil unserer Lebensmittel und Getränke zu transportieren. Damit war ich fast überfordert (es war der erste Versuch mit Anhänger die Berge zu erfahren) und durfte oft schieben. Trotzdem bin ich nach etwa drei Stunden sehr geschafft, aber zufrieden und glücklich in einer verschneiten Höhe von 1532m angekommen.

Winterlandschaft bei Ankunft

Winterlandschaft bei Ankunft

Ausgehend von der Hütte können sehr schöne und auch leichte Wandertouren unternommen werden. Mit dem Mountainbike sind die Routen schon etwas knackiger.

So könnt Ihr auch abseits meiner oben beschriebenen Routen und Aussichtspunkte sicher weitere schöne Fotospots finden. Ich werde hier sicher nochmals herkommen, um auch die anderen Gipfel kennenzuerlernen und um weitere Bilder mitzunehmen.

Euer Blog der Blauen Stunde