München, Nacht, Sternfotografie, Unkategorisiert

Blutmond – Totale Mondfinsternis 2018

Dieses Jahr war es wieder soweit. Eine weitere besondere Mondfinsternis war zu beobachten -Der Blutmond-. Das letzte Mal standen wir vor drei Jahren irgendwo und schauten in den Nachthimmel. Die Gegebenheiten waren damals leider nicht so angenehm wie heuer – es war kalt und mitten in der Nacht.

Inhalt:

2015 haben wir das Phänomen am Fröttmaninger Berg festgehalten, wir empfehlen mittlerweile sich einen dunklen Ort mit (noch) wenig Umgebungslicht zu suchen. Wir haben euch hier mal eine kleine Auswahl zusammen gestellt: Astrospots

Diesmal sind wir etwas weiter gefahren, nach Degerndorf bei Münsing zur Maria-Dank-Kapelle.  Dort wurde es richtig dunkel. Und: Wir waren diesmal nicht allein. Viele weitere Fotografen sowie nahezu unzählige Beobachter leisteten uns Gesellschaft. Kein Wunder – die Medien hatten dieses „Jahrhundertereignis“ schließlich gut publik gemacht.

Alle Einstellungen zur Mondfinsternis-/Blutmondfotografie findet ihr wie gewohnt am Ende des Beitrags ⇓

Bilder 2018:
  • Blutmond 2018 (ISO 1000 - 210mm - f/6,3- 1,3Sek)
  • Blutmond 2018 (ISO 3200 - 210mm - f/6,3- 1,3Sek)
  • Blutmond 2018 (ISO 6400 - 210mm - f/6,3- 1Sek)
  • Blutmond 2018 (ISO 3200 - 210mm - f/6,3- 1,3Sek)
  • Blutmond 2018 (ISO 100- 210mm - f/9 - 1/30Sek)
  • Blutmond 2018 (ISO 6400 - 210mm - f/6,3- 1,3Sek)
  • Blutmond 2018 (ISO 160 - 210mm - f/6,3- 1/400Sek)
  • Blutmond 2018 (ISO 100- 210mm - f/9 - 1/30Sek)

Daten und Fakten Blutmond 2015

Die totale Mondfinsternis im September 2015 war eine Besondere: In den gleichen Stunden, in denen der Vollmond in einem blutigen Rot leuchtete, kam er der Erde mit 356.880 Kilometern besonders nah. Wenn der Mond auf seiner Umlaufbahn in extreme Erdnähe kommt und es gleichzeitig Vollmond ist, nennt man ihn „Supermond“. Er erscheint dann heller und größer. Es handelte sich also am 28. September sozusagen um einen „Super-Blutmond“.

Bilder 2015:
  • Blutmond ( 5,0 Sek - f 6,3 - ISO3200 - 200mm )
  • Superblutmond (ISO 3200 - 55mm - f/4,5 - 2,5Sek)
  • Superblutmond (Cropped - ISO 3200 - 210mm - f/6,3 - 2,5Sek)
  • Superblutmond (ISO 3200 - 210mm - f/6,3 - 3,2 Sek)
  • Superblutmond (ISO 3200 - 210mm - f/6,3 - 2,5Sek)
  • Blutmond ( 3,2 Sek - f 5,0 - ISO3200 - 33mm )
  • Blutmond ( 5,0 Sek - f 6,3 - ISO3200 - 200mm )
    Blutmond über München
  • Superblutmond (Cropped - ISO 3200 - 210mm - f/6,3 - 3,2 Sek)
  • Blutmond ( 3,2 Sek - f 5,0 - ISO3200 - 33mm )
    Blutmond über München

Um das tolle Ereignis mit der Kamera aufzunehmen, sind wir 2015 sehr früh aufgestanden, da der rotleuchtende Supermond in den frühen Morgenstunden um 03:07 Uhr in den Kernschatten der Erde eintrat. Um 04:11 Uhr begann die totale Mondfinsternis und bis 05:24 Uhr blieb der Mond komplett im Kernschatten der Erde. Die maximale Finsternis wurde um 04:47 Uhr erreicht. Während der Morgendämmerung rückte der Mond dann immer weiter aus dem Kernschatten der Erde heraus, bevor er ihn um 06:27 Uhr komplett verließ.

Daten und Fakten Blutmond 2018

Heuer, in 2018, war es – gegenüber 2015 – entspannt den Mond zu Gesicht zu bekommen. Bereits am frühen Abend fing der Mond an sich in den Schatten der Erde zu bewegen. In Deutschland konnte dies noch garnicht beobachtet werden. Der Mond war noch unterhalb des Horizontes. Selbst in den folgenden Stunden war der Mond teilweise für uns nicht sichtbar. Viele Wolken bedeckten den Himmel. Um ca. 22:22 Uhr war Bergfest. Hier war die maximale Mondfinsternis. Erst in der zweiten Hälfte, nach der absoluten Verdunkelung war der Mond nahezu immer sichtbar. Hier sind auch viele schöne Bilder entstanden.

Bei der Mondfinsternis dieses Jahr kam uns der Mond vielleicht nicht ganz so nahe, jedoch war es eine der längsten Finsternissen der letzten Jahre. mit über 100 Minuten im Kernschatten – und damit der total Verdunklung – blieb viel Zeit den Mond zu fotografieren.

Bevor es jedoch zu Mondfinsternis kam, konnten wir vorab noch einen grandiosen Sonnenuntergang bewundern.

Zudem konnte der Mars leuchtend hell etwas rechts unter dem Mond erkannt werden und zur späterer Stunde – wenn auch nicht optimal – war die Milchstraße mit ihrem Zentrum gut zu fotografieren und das Band auch einigermaßen mit dem bloßen Auge zu erkennen. Blutmond, Mars und Milchstraße auf einem Bild – hat man auch nicht alle Tage.

Bilder 2018:
  • Blutmond 2018
  • Blutmond 2018
  • Blutmond 2018
  • Blutmond 2018
  • Blutmond 2018
  • Blutmond 2018
  • Blutmond 2018 (ISO 100 - 24mm - f/5,6 - 1/50Sek)
  • Blutmond 2018 (ISO 400 - 16mm - f/5,6 - 30Sek)
  • Blutmond 2018
  • Blutmond 2018
  • Blutmond 2018

Einstellungen

Damit Ihr dieses astronomischer Ereignis auch erleben und mit Eurer Kamera fotografieren könnt, haben wir Ihr euch die nächsten Daten zusammengetragen.

Die genauen Daten aller kommenden Mondfinsternissen findet Ihr auf der offiziellen Internetseite der NASA oder hier.

Für Deutschland ist übrigens die nächste Finsternis am 21. Januar 2019 angekündigt – wieder einmal schön bitterkalt und mitten in der Nacht.

Bei Mondaufnahmen bietet sich natürlich ein Teleobjektiv an. Selbst bei unseren APSC-Sensoren und Brennweiten von bis zu 210mm war es fast noch zu wenig (315mm KB-Brennweite). Noch mehr Brennweite wäre besser gewesen. Auch wenn der Mond groß und blutrot am Himmel stand, auf den Bildern sieht er doch schon wieder relativ klein aus 🙂 .

Um hier ein gutes Ergebnis  zu erhalten, verhält es sich genauso wie bei der Sternfotografie. Damit der Mond sowie die Sterne keine Bewegungsunschärfe aufweisen, empfiehlt sich eine maximale Belichtungszeit – je nach Brennweite – von max. 1-1,5 Sekunden mit einer ISO 3200 und mehr. Der Mond leuchtete 2018 eintausend mal schwächer gegenüber einem normalen Vollmond. Also – dunklen Ort suchen und vor allem am besten auch ein lichtstarkes (Tele-)Objektiv besorgen.

Leider hatten wir teilweise zu lange belichtet und so konnten wir am Mond schon wieder eine kleine Bewegungsunschärfe – vor allem bei Vergrößerung – erkennen. Ebenso sind Objektive mit einer großen Blende – auch bei maximaler Brennweite – gut. Hier lagen wir natürlich mit f/6,3 bzw. f/5,6 weit dahinter. Trotzdem lassen sich die Ergebnisse sehen. Es war ein Kommpromis aus Bewegungsunschärfe, Rauschen und Helligkeit des Bildes.

Berechnung der max. Belichtungszeit in Sekunden = 500 / Brennweite / Crop-Faktor – eher noch weniger!

Wer übrigens wirklich knackscharfe Bilder vom Mond mit seinen sehr feinen Strukturen haben möchte, benötigt definitiv eine perfekte bzw. Profi-Ausrüstung. Es sind Belichtungszeiten bei etwa 300mm von max. 1/20-1/40Sek. nötigt. Ohne zu verrauschen braucht es dafür verdammt lichtstarke Optiken vor dem Sensor. Die Bilder am nahen Ende der Finsternis bestätigen dies. Hier war der Mond für unser Equipment wieder ausreichend hell, um kurz genug zu belichten.

Erreichbarkeit

Der Fröttmaninger Berg an sich ist sehr gut zu erreichen. Über die Freisinger Landstraße (ST2350) könnt Ihr die dortigen Parkplätze mit dem Auto erreichen. Bis auf Fußballspiele sind dort immer genügt Stellplätze zu finden. Nach einem kurzen Aufstieg, es gibt verschiedenen Wege, alle führen jedoch nach oben zur Windkraftanlage, könnt Ihr den Blick genießen.

Ebenso könnt Ihr die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Direkt an den Parkplätzen hält die Buslinie 181 (Haltestelle Wallnerstraße). Über die U-Bahnhaltestelle Fröttmaning (Allianz Arena) seit Ihr ebenfalls nach einem kurzen Fußmarsch von etwa 30 Minuten vor Ort.

In Wolfratshausen ist der Spot ausschließlich mit dem PKW zu erreichen – hier hilft euch Google Maps weiter. Ebenso auf unserer Fotospotseite könnt ihr den Aussichtspunkt finden.

Wir wünschen Euch viel Spaß und vielleicht sehen wir uns dann am 27. Juli 2018…. (und, haben wir uns gesehen 😉 )

Euer Blog der Blauen Stunde