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Duga Radaranlage (Woodpecker)

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Die Anlage von Duga ist eine von vier Radaranlagen in der Ukraine. Es gab zwei Sender und zwei Empfänger. Die Radaranlage in der heutigen Sperrzone von Tschernobyl diente als Empfänger.

Lange im Betrieb

Zwischen 1976 und 1989 war die Anlage im Betrieb. Sender und Empfänger waren jeweils getrennt. Der zugehörige Sender der besichtigten Antenne liegt ca. 60 km östlich / nordöstlich von Tschernobyl.

Der Teil “Duga” nahe Tschernobyl diente nach üblichen Theorien zur Raketenabwehr und hatte eine Reichweite von über 9.000km. Innerhalb diesem Radius sollte es ermöglicht werden, startende Raketen mit Ziel Sowjetunion frühzeitig zu erkennen.

Die enorme Sendeleistung und eine Frequenz um 10MHz erzeugte weltweit ein schnell klopfendes Störgeräusch im 10Hz-Takt beim Radioempfang. Schnell wurde daher der Spitzname Woodpecker (Specht) verwendet. Die Geräusche ähnelten sich dem eines klopfenden Spechtes.

Denkt daran, die Bilder auch bildschirmfüllend anzuzeigen, da wir einige Panoramen haben, die erst dann zur Geltung kommen.

Geheim gehalten

Der Betrieb bzw. die Existenz wurde verständlicherweise lange abgestritten und geheim gehalten. Erst durch das Reaktorunglück sind Details an die Öffentlichkeit gelangt. Schließlich musste die Anlage wegen der Kontamination aufgegeben werden.

Der Anblick der Radaranlage ist mit etwa 700m Länge und 150m Höhe schon beeindruckend. Fast ehrfürchtig standen wir am Fuße der Antennen.

In Szene setzen

Nun stellt sich die Frage, wie bekommt man ein solches Objekt am besten in Szene gesetzt. Für eine Totale ist das Gebiet zu bewachsen. Eine freie Sicht auf die Antennen ergibt sich nur direkt, wenige Meter entfernt von der Anlage.

Auch dank unserer großartigen Guides ist dies gelungen. Wir waren frühzeitig vor Ort und die ersten Touristen am Spot, sodass wir unsere Drohnen fliegen lassen konnten (nur nicht erwischen lassen war die Devise).

So konnten wir das Radar großzügig abfliegen und aus entsprechender Höhe für euch die Bilder und dieses Video mitbringen:

Zudem lassen sich selbstverständlich vor Ort viele interessante Perspektiven der vielen Antennen und Bauteile finden. Wir hoffen, es gefällt dir!

Neben dem riesigen Gerüst aus Antennen stand ebenerdig ein ebenso langes Gebäude (700m). Hier war die entsprechend notwendige Elektronik untergebracht. Außer einigen verbliebenden Gehäusen und Platinen ist nicht mehr viel davon übrig. Das Gebäude war selbst nahezu leer und wir hätten innerhalb des Gebäudes fast einen 700m-Lauf machen können.

Und zurück in die Vergangenheit

Nun entführen wir dich kurz in die Vergangenheit und zeigen Dir einige Bilder aus der Zeit als die Anlange noch im Betrieb war.

Siedlung

Der Betrieb erforderte außerdem eine Menge Personal.

In unmittelbarer Nachbarschaft entstand daher auf dem militärischen Gelände eine eigene, zugehörige Siedlung. Mit Einrichtungen wie Feuerwehr, Schule und Bäcker.

Das Beeindruckende hierbei war für uns, dass es noch eine Spur verlassener wirkte wie Prypjat. Die Bäume standen höher und näher am Gebäude, auch wegen der fehlenden Betonversiegelung des Bodens. Einige Bauten waren deutlich verfallener und einsturzgefährdeter. So durfte etwa die Bäckerei nicht betreten werden.

Wir zeigen euch neben der Siedlung, der Feuerwache und der Bäckerei auch die Bilder der dortigen Schule. Innerhalb der Feuerwache haben die Wachleute während ihrer Dienstzeit ein Modell der Radaranlage selbst erstellt. Insgesamt wohnten in der Siedlung um die 2.000 Menschen.

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