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Freizeitpark von Prypjat

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Es gibt wohl kaum einen Ort auf der Welt, der so symbolisch für eine Katastrophe steht und kaum einen Anderen, der solch morbide Faszinationen auslöst. Die gesamte Gegend um die ukrainische Stadt Prypiat ist Sperrgebiet und genau hier steht wohl der traurigste Freizeitpark der Welt.

Die Eröffnung des Parks war für den 1. Mai 1986 zu den Maifeierlichkeiten geplant. Doch leider kam alles anders. In den wenigen Stunden, in denen das Riesenrad des Parks sowie ein Autoscooter und ein Fallschirmturm zumindest für das ein oder andere vorsichtige Lächeln in den Gesichtern der Besucher gesorgt haben dürfte, kam der Befehl, Prypjat endgültig zu evakuieren.

Vergangenheit

Bevor wir in die Gegenwart gehen, entführen wir Dich auf eine kurze Zeitreise in die Vergangenheit. Wir zeigen einige Fotos von damals. Wann diese Fotos entstanden sind, können wir natürlich nicht beantworten, gehen aber davon aus, dass diese kurz vor der Eröffnung des Freizeitparks aufgenommen wurden.

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Alleine vor Ort

Wir haben den Freizeitpark am zweiten Tag unserer Reise in die Sperrzone besucht. Durch unseren einzigartigen Guide sind wir bereits am frühen Morgen aufgebrochen. So konnten wir allen Touristenströmen ausweichen und uns den Park in Ruhe anschauen. Für uns gehört er sicherlich zu einem der faszinierendsten Orte um Prypjat.

Das Riesenrad

Ein besonders „Highlight“ am Riesenrad, ist die erste rechte Gondel, neben dem Kassenhäusschen. Hier ist eine Stelle mit einem schwarzen Kreis markiert. Diese Fläche dürfte rund 30 cm² groß sein. Während der Dekontaminationsmaßnahmen wurden sämtliche Gebäude und Anlagen in der Arbeiterstadt mit Wasser gereinigt. So selbstverständlich auch der Jahrmarkt.

An dieser Stelle ist das Wasser nicht gänzlich abgelaufen und radioaktives Material hat sich an dieser Stelle gesammelt. Wir haben direkt am „Hotspot“ eine Belastung mit unserem Strahlenmessgerät von knapp 10 µSv (Mikrosievert) gemessen. Berührungen sind unter allen Umständen zu vermeiden. Einige Dezimeter entfernt fällt die Gammastrahlung jedoch schon deutlich auf einen unbedenklichen Wert ab.

Solche sogenannten Hotspots sind in der Sperrzone öfters zu finden.

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Nach neuesten Informationen soll das Riesenrad Einsturz gefährdet sein. Es wird sogar angedacht es für den Tourismus zu schließen. Das wäre natürlich schade.

Mehr als nur ein Riesenrad

Das Riesenrad auf dem Gelände des Freizeitparks ist weltbekannt. Ebenso stehen dort noch ein Autoscooter und ein weiteres Fahrgeschäft.

Wie fast immer während unserer Abenteuerreise überkommt uns hier ein mulmiges Gefühl. Man begeht hier ein über 30 Jahre altes Fahrgeschäft. Es erfüllt einen mit einem gewissen schwermütigen Gefühl. Wir spürten wie hier das Leben hätte sprudeln können. Jetzt stehen hier nur einige traurige, moosbewachsene Fahrzeuge unter einem Dach aus Metallstreben herum.

Bei aller Wehmut ist dies natürlich ein erstklassiger Fotospot. Es bieten sich einem einzigartige Perspektiven. Selbst die Drohne haben wir den Scooter besuchen lassen.

Wir hoffen das wir Dir mit diesem Beitrag diesen besonderen Ort etwas näherbringen konnten.

Du planst selbst eine Reise nach Tschernobyl? Oder warst bereits vor Ort? Berichte von Deinen Erfahrungen. Vielleicht hast du noch mehr Bilder oder weitere Orte besucht. Poste Sie doch einfach in den Kommentaren.