Nacht, Sternfotografie

Sternschnuppen der Geminiden

Jedes Jahr Mitte Dezember, genauer etwa vom 4. bis 17.  Dezember, durchquert unsere Erde die Geminiden (Wikipedia), eine die Sonne umkreisende Staubwolke.  Das Ergebnis ist lt. Wikipedia eines der stärksten Meteorströme des Jahres, dessen Maximium um den 14. Dezember erreicht wird. Ihr könnt zu diesem Zeitpunkt viele helle und schöne Sternschnuppen beobachten. Wenn Ihr noch mehr Informationen haben wollte, könnte Ihr bei timeanddate.de fündig werden. Dort sind dann sogar die korrekten Blickrichtungen am Himmel aufgeführt.

Also nichts wie los und jetzt an die Planung gehen – es wird 2016 schwierig genug, da zu dieser Zeit Vollmond herrscht und der Mond gerade zum Ende hin die gesamte Nacht am Himmel zu sehen sein wird.

Wir haben uns also am 13. und 14. Dezember 2015 aufgemacht und uns einen relativ wenig lichtverschmutzen Punkt gesucht. Da wir sehr spontan die Entscheidung getroffen haben, uns die Nächte auf die Lauer zu legen, fiel die Wahl auf den Taubenberg im Landkreis Miesbach. In einem Waldstück genossen wir einen relativ ungetrübten Blick auf einen herrlichen Sternenhimmel.

Vorher hieß es noch, sich nach den Grundeinstellungen für die Sternfotografie zu erkundigen und  zusammen mit etwas rumprobieren vor Ort hatten wir schnell die idealen Einstellungen gefunden – Einstellungen und Beschreibung folgen am Ende des Artikels. Um möglichst viele Sternschnuppen zu erhalten und auch um ein kleines Zeitraffer-Video zu erstellen, hatte zumindest Jan für zweieinhalb Stunden Pause und Zeit, den Sternenhimmel zu beobachten. Währenddessen war seine Alpha 6000 damit beschäftigt 250 Fotos zu machen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Einige Sternschnuppen sind erwischt worden, durch die Nähe zu München jedoch auch viele “Flugschnuppen”.

Nikolas hat immer wieder die Position gewechselt und viele weitere herrliche Bilder gemacht. Sein Fokushilfslicht ist es auch, das im Video den Aussichtsturm erleuchten lässt.

Einen Tag später war Jan nochmals mit seiner Frau allein unterwergs und hat die Möglichkeit genutzt, romantisch auf einer Decke und dick eingewickelt mit ihr den Sternenhimmel zu beobachten. Natürlich wollte er auch ein weiteres Zeitraffervideo erstellen ;-), nur das läuft ja weitesgehend vollkommen automatisch ab.

Erreichbarkeit

Den Taubenberg und auch den dortigen Aussichturm ein kurzes Stück waldeinwärts, könnt Ihr ganz bequem mit dem Auto erreichen. Gebt im Navi die Adresse des Berggasthofes Taubenberg ein (Taubenberg 1, 83627 Warngau) ein bzw. schaut auf unsere Fotosport-Seite. Ihr drüft allerdings nicht ganz dorthin fahren.  Etwa 500m vorher geht es von Warngau kommend an einer Kreuzung scharf links in den Wald.

[Update 28. Februar 2017] Wer zudem gern eine Wanderung am Taubenberg unternehmen möchte, findet auf dem super Blog “Hurra, draussen!” an dieser Stelle eine klasse Anregung [/Update]

Tipps zur Sternfotografie und Kameraeinstellung

Es ist relativ einfach und auch schwierig zugleich einen schönen Sternenhimmel abzulichten. Mit dem KIT-Objektiv dem SEL1650 für die A6000 ist es quasi unmöglich. Neben der kleinen Anfangsblende von f/3,5 ist es relativ lichtschwach. Zudem läßt sich manuell nicht korrekt auf unendlich fokussieren. Selbst nach langem probieren waren die Sterne beim ersten Versuch nicht schwarf genug zu bekommen. Hier sind Objektive mit einer Skala auf dem Objektiv sehr zu empfehlen, die außerdem rel. lichtstark sind. Inzwischen besaß Jan aber das Samyang / Walimex 12mm UWW mt einer Anfangsblende von f/2.0 sowie einer Skala für die Fokusierung. Perfekt für diesen Einsatzzweck.

Bleiben die weiteren Einstellungen

Zunächst solltet Ihr herausfinden, bis zu welchem Wert bei Eurer Kamera das Rauschen erträglich ist. Bei der Alpha 6000 ist es eigentlich bis ISO 3200 in Ordnung. Jan hat sich letztendlich für ISO 2500 entschieden.

Die Belichtungszeit darf außerdem nicht zu lang werden, da ansonsten die Sterne bereits eine Bewegungsunschärfe aufweisen.  Im Internet findet Ihr auf verschiedenen Seite auch Formeln dazu, wie diese:

tmax = 500 / (Crop-Faktor * Brennweite)

So könnt Ihr sehr genau die optimale Belichtungszeit bestimmen, damit punktförmige Sterne entstehen und braucht nur noch den optimalen ISO-Wert ermitteln.

So waren die Einstellungen gefunden: ISO 2500, f/2, 25 sek bei 12mm (A6000) sorgten für die obigen Ergebnisse. Bei der Canon EOS 650D waren es ISO 6400, f/4 und 30 Sekunden mit 10mm Brennweite. Das genutzte Weitwinkelobjektiv hat eine durchgängige Blende von f/4.

Das schwierigste wird für Euch sein, einen Fotopunkt zu finden, der keine Lichtverschmutzung aufweist. Selbst bei dem zweiten Ausflug ist am Horizont bereits der nächste Ort/das nächste Dorf auf dem Video deutlich durch den Lichtschein zu sehen.

Ihr habt bereits Sternbilder oder plant in diesem Jahr loszuziehen. Sendet uns die Bilder oder postet sie auch unserer Facebook Seite – wir freuen uns über Feedback.

Euer Blog der Blauen Stunde.

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